Bericht Areolenpfropfung


1.--Heute habe ich die erste Areolenpfropfungen vorgenommen. Es gehört schon ein wenig Übung dazu, zumal wenn die Unterlagendurchmesser nicht groß sind. Unterlage Harissa jusbertii hatten nur einen Durchmesser von 2 cm. Das Pfropfstück wurde mit zwei Areolen aus der Rippe geschnitten. So weit wie möglich von den Areolen schneiden, die Schnittstellen trocknen noch zurück. Danach wurde die Auflagefläche gerade geschnitten. Durch den Saft beider Kakteen rutscht die ganze Sache zu sehr hin und her. Habe mir einige Dornen geschnitten um die Rippe auf der Unterlage zu fixieren.
Alles wurde mit Gummiringen auf der Unterlage befestigt. Nun ist der Zug des Gummis nicht gleichmäßig, deshalb habe ich als erstes drei Gummis zusammengefügt, den mittleren Gummi vor dem Schneiden der Unterlage um den Topf gelegt und dann erst geschnitten. Die Rippe auf die Unterlage gesetzt festgehalten und die Gummis von allen beiden Seiten über die Rippe gelegt. Mit drei Gummis ist der Druck nicht so groß, vor allem gleichmäßiger nach unten und ich kann den Druck besser mit den Ringen verteilen. Außerdem habe ich durch die Rippe noch ein Dorn gesteckt. Nun wird es die Zeit bringen, ob die Pfropfungen anwachsen und dann auch treiben.
2.--Die Wunden der Spenderkakteen werden nach der Endnahme der Areolenrippe mit Holzkohlenpulver behandelt. Es fehlt nur ein kleiner Teil der Rippe und wenn sie den Kaktus so stellen das die Wunde nicht gerade ins Blickfeld zeigt merkt es gar niemand.
Die Kakteen stammten bei mir noch vom vorigem Jahr, hier hatte ich schon einen anderen Versuch zum Treiben von Kindeln unternommen. Hatte bei einigen die Epidermis herausgeschnitten. Also ist genug Material vorhanden um zu üben.

  • Tipp von einem Experten
    Dornen, nach meinen Erfahrungen nur im Notfall nutzen, oft kommt es doch zu Infektionen an den Einstichstellen, auch noch nach Wochen. Nie den Dorn herausziehen, sondern später nach dem Verwachsen mit einem Seitenschneider bündig abkneifen, er wächst dann völlig ein! Wenn die Unterlagen zu saftig sind, vorher einige Tage nicht giessen, es kann der Saftdruck so hoch sein, dass der Pfröpfling "aufgespült " wird, bei gut treibenden, aber nicht frisch gegossenen Unterlagen wirkt der eingedickte Pflanzensaft wie Pattex!

    Ich übe noch mit der neuen Digitalkamera und den Bildern
    Unterlagen Tr. pachanoi, Harissa jusbertii und Cereus peruvianus


    3.--Hatte 2005 bei 10 Kakteen , die ich doppelt hatte die Epidermis heraus geschnitten.
    Mit der grössten Hoffnung auf viele Kindeln.
    War ich enttäuscht es tat sich nichts.
    4.--Dieses Jahr bin ich aber belohnt worden, bei vielen sind die Kindeln erst dieses Jahr erschienen.
    5.--Von diesen Kakteen habe ich auch die Areolen genommen.
    6.--Von meinen Versuch die Areolen Pfropfung zu erlernen möchte ich einige Erfahrungen weiter geben.
    Man lernt nicht aus und jedes mal hat man auch Rückschläge.
    Die Areolen Pfropfung nicht so zeitig im Frühjahr beginnen.
    7.--Alles was vor dem 20.04. gemacht wurde, damit hatte ich Probleme.
    Das Wachstum und der Neutrieb hatte noch nicht eingesetzt, die Areolen klebten nur
    und es fand keine richtige Verbindung statt.
    Von den 30 Stück sind bei ~ 15 Pfropfungen schon die Kindeln zu sehen.
    8.--Ein anderer Fehler lag daran, die Unterlagen hatte ich nicht richtig vorbereitet.
    Dachte es wird schon gehen.
    Die Schnittstelle sackte zu tief ein, dadurch ist die Rippe auf den Rand der Unterlage gekommen
    und die Areole hob sich ab. Wurde einfach abgedrückt.
    Also beim nächsten Mal unbedingt die Unterlagen außen abschrägen und nach 10-15 Minuten
    noch mal die Schnittstelle mit einem feinen Schnitt nachschneiden.
    9.--Habe als Unterlagen Harissa jusbertii und EP.- Hybride Violetta verwendet.
    Hier konnte ich noch keinen Unterschied beim Anwachsen feststellen.
    Werde die EP.-H. Violetta vermehrt für diesen Zweck kultivieren.


    Bilder wurden ohne Stativ gemacht.

    1. 2.
    1. EP.- H. Barbara--Epidermis herausgeschnitten, Kindeln kommen erst 1 Jahr später.
    2.-EP.- H. Barbara--Rippen für Pfropfung entnommen
    3. 4.
    3. EP.- H. Gräser 6--Epidermis und Rippen entfernt, Areolen haben die Veranlagung entweder Kindeln oder Blüten zu treiben.
    4. Barbara, sehr schön sind hier die neuen Kindeln zu sehen.
    5. 6.
    5 + 6. Pfropfung auf Violetta 4 Wochen, sehr schön sind hier die neuen Kindeln zu sehen.


    Areolen Pfropfung nach 8 Wochen


    Von den 30 Areolen Pfropfungen aus dem Zeitraum April 2006 sind 4 nichts geworden,
    bei 6 Stk. ist die Entwicklung noch nicht so weit und bei 20 Stk. siehe Foto.


    Bericht zur Vermehrung


      1. Passive Vermehrung

        a. Warten bis sich von selbst etwas tut. Bei Schick Hybriden kann man Jahre warten.

      2. Aktive Vermehrung

        a. Ausschneiden der Triebmitte ( Epidermis )
        Ableger bilden sich im Folgejahr


        b. Areolen Pfropfung,
        mit dieser Vermehrungsart kann man sich ein Ziel setzen. Hierbei wird die gesamte Pflanze zerschnitten. Mit der alten Methode halbieren der Kakteen. Untere Hälfte wird zum Antreiben von Kindeln verwendet, Schnittstelle gut mit Holzkohlenpulver und Zimt Verhältnis 1:1 behandeln. Obere Hälfte ( Kopfteil ) wird in Rippensegmente zerlegt und mit je zwei Areolen auf die Unterlagen gepfropft. Hierbei geht kein Teil der Kakteen verloren. Voraussetzung ist eine genügende Anzahl an Unterlagen.


        c. Ziel ist, ich will von einer Art 20 Ableger bekommen und es kann klappen.


      Alles befindet sich noch im Versuchsstadium und ist als Test zu werten.


      Muss noch heraus bekommen, wie groß die Rippen sein müssen, damit sie nicht eintrocknen. Auf den Bildern stammen die Rippen von Mutterpflanzen.
      Bei den Folgepfropfungen habe ich die Unterlagen von Harissa jusbertii, EP.-H. Johnsons Greengold, Maas gelb und Violetta benutzt. Auch Trichocereus wurde hier eingesetzt.
      Welche Unterlagen sich besonders gut eignen, werden die nächsten Wochen zeigen.
      Von 70 Pfropfversuchen sind 3 Unterlagen verfault und 2 Areolen vertrocknet.